Die energetische Gebäudesanierung besitzt hohe Priorität und bietet die Chance, den Energieverbrauch unserer Gesellschaft zu verringern. Bei der Auswahl der Energieeinsparungsmaßnahmen für ein Gebäude werden im Allgemeinen nur die Investitionskosten und die zu erzielende Energieeffizienz bewertet. Oft werden die Umweltauswirkungen der Produktion von Baustoffen für die Energiesanierung und ihre Beseitigung am Ende der Lebensdauer vernachlässigt, sie sind aber von erheblicher Bedeutung. Die Gebäude und Bauwerke in Europa machen 50 % der weltweit geförderten Werkstoffe, 30 % des Wasserverbrauchs und 33 % der insgesamt anfallenden Abfälle aus.
Das Projekt OPTIONS hat sich zum Ziel gesetzt, die Planung der Energiesanierung zu unterstützen, indem abhängig von Gebäudekategorie und Problemlage ganzheitliche Lösungen ermittelt werden, mit denen unterschiedliche Aspekte der Nachhaltigkeit des Gebäudes optimiert werden können. In Zusammenarbeit mit dem Innovationscluster VIVIUS, der sich auf ein am Konzept des nachhaltigen Bauens orientiertes Unternehmensnetzwerk stützt, werden die zu bewertenden Lösungen und Nachhaltigkeitsindikatoren festgelegt. Über multikriterielle Optimierungsalgorithmen werden standardisierte Lösungen definiert, die am besten für den Ausgangskontext geeignet sind und die steuerlichen Förderungen bestmöglich nutzen. Für den Optimierungsprozess ist eine Informationsdatenbank erforderlich, um die Indikatoren automatisch zu bewerten; das ebnet den Weg zur Digitalisierung des Verfahrens für die Zertifizierung und die Beantragung der Steueranreize. Die Standardisierung der Lösungen ermöglicht die unmittelbare Bewertung der Vorteile einer »nachhaltigen« Lösung im Vergleich zu einer Standardlösung und sensibilisiert Auftraggeber und Dienstleister verstärkt für die Bedeutung von nachhaltigem Bauen.