Zusammenarbeit zwischen R3GIS, Fraunhofer Italia, Stadtwerke Meran, Ontopic und Erdbau

Die Verwaltung von öffentlichen Gebäuden leicht und digital

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Das Projekt GEOBIMM zielt darauf ab, zwei Apps zu entwickeln, die dank der Integration von BIM- und GIS-Daten öffentliche Verwaltungen dabei unterstützen, eine effizientere und bewusstere Kontrolle über ihr Gebäude- und Infrastrukturerbe zu haben, sowohl bei der Verwaltung von Genehmigungsprozessen als auch in der Instandhaltung.

Die Digitalisierung des Bausektors wird seit Jahren auf lokaler Ebene vorangetrieben, sowohl in der öffentlichen Verwaltung als auch in den Unternehmen. Es besteht ein wachsender Bedarf an einem neuen Ansatz für die digitale Verwaltung der Dokumentation und des öffentlichen Gebäude- und Infrastrukturerbes, um Kosten zu senken und die Kontrolle über die öffentlichen Ausgaben zu stärken.

Eine innovative Schnittstelle zwischen BIM und GIS

Das Projekt GEOBIMM, das vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE der Autonomen Provinz Bozen finanziert wird und aus dem Zusammenschluss von R3GIS, Fraunhofer Italien, Stadtwerke Meran, Ontopic und Erdbau entstanden ist, will auf diesen Innovationsbedarf eingehen. Der Ausgangsgedanke ist einfach: Es gilt, die Vorteile von BIMund GIS-Systemen zu nutzen und sie in einer einzigen Softwareoberfläche zu kombinieren. «Die Integration zwischen BIM- und GIS-Systemen ist für all diejenigen unerlässlich, die große bebaute Gebiete verwalten und Gesetze erlassen, wie z. B. unsere Städte, wo das Wissen über ein einzelnes Gebäude oder eine Infrastruktur eng mit dem Wissen über das Gebiet verbunden ist, in das es eingefügt ist», sagt Giada Malacarne, BIM-Expertin bei Fraunhofer Italia. GIS-Systeme stellen ganze Territorien dar und ermöglichen eine weitreichende räumliche Analyse. BIM-Modelle hingegen stellen bestimmte Strukturen sehr detailliert dar. Unterschiedliche Maßstäbe, ein gemeinsames Ziel: fundiertere Entscheidungen dank einer einzigen Wissensquelle über die gesamte bebaute Umgebung. In der Praxis ist diese Integration jedoch gar nicht so offensichtlich, eben weil BIM und GIS für unterschiedliche Zwecke entstanden sind und unterschiedliche Maßstäbe darstellen. «Die große Herausforderung besteht darin, diese beiden Welten miteinander kommunizieren zu lassen, um den richtigen Informationsfluss für die beiden Apps zu gewährleisten, die wir entwickeln wollen. Aber nicht nur das. Diese beiden Welten müssen auch mit anderen Datenbanken im Zusammenhang mit Abläufen im Facility Management und Genehmigungsverfahren in Dialog treten», erklärt Malacarne. Das Projektteam von GEOBIMM strebt daher gezielt die Entwicklung einer Softwareanwendung an, die Informationen zwischen BIM und GIS für das Facility Management zusammenführt, sowie eines Softwareprototyps für die Überprüfung von Genehmigungsprozessen. «Gerade Letzteres wird eine echte technologische Herausforderung darstellen, die bisher niemand bewältigen konnte», betont Marco Cicala, Geschäftsführer von R3GIS. Um die Integration von Daten aus verschiedenen Datenbanken zu gewährleisten und die abzufragenden Daten darstellen zu können, wird im Projekt GEOBIMM außerdem auf Systeme der künstlichen Intelligenz wie die Software Ontop der Firma Ontopic zurückgegriffen. «Dank unserer Software wird es möglich sein, in der Baubranche Konzepte der Künstlichen Intelligenz einzuführen, die nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Zukunft der digitalen Revolution darstellen», erzählt überzeugt der Geschäftsführer Peter Hopfgartner.

GEOBIMM: eine Chance für öffentliche Verwaltungen und ihre Dienstleister

Die Stadtwerke Meran beschäftigen sich mit der integrierten Verwaltung von technologischen Netzen des Untergrunds (Abwasser- und Trinkwassernetz), der Erdoberfläche (Beleuchtungsnetz) sowie von Gebäuden. Ziel ihres Beitritts zum Projekt ist, interne Prozesse durch BIM zu digitalisieren und zu versuchen, die bereits verwendeten und intern konsolidierten GISInformationsmanagementsysteme zu verbessern. «Die während des Projekts entwickelten BIM-Standards werden für die künftige Instandhaltung aller von uns verwalteten Immobilien und Infrastrukturen verwendet» - sagt Claudio Vitalini, Direktor der Stadtwerke Meran und fährt fort - «Die erzielten Ergebnisse werden es ermöglichen, uns als Vorreiter in diesem Bereich zu positionieren und somit ein Modell für andere Versorgungsbetriebe darzustellen». Den gleichen innovativen Ansatz hat Erdbau, ein Unternehmen, das sich auf der Errichtung von unterirdischen Bauwerken spezialisiert hat. Dank der Digitalisierung will man in der Lage sein, digitale Daten und Informationen über die gebaute Umgebung zu sammeln, zu verarbeiten und seinen Kunden zur Verfügung zu stellen, um Zeit, Kosten und Ressourcen zu optimieren. «Wir wollen im Hinblick auf die anstehende Einführung der BIM-Methodik bei der öffentlichen Auftragsvergabe in Südtirol für den Infrastrukturbereich gerüstet sein und können dank dieses Projekts modernste Soft- und Hardware-Lösungen auf unseren Baustellen erkunden», sagt Ingenieur Luca Musner von Erdbau.

Das Team von GEOBIMM ist seit der zweiten Jahreshälfte 2020 im Einsatz und im Laufe dieses Jahres werden die ersten Schritte in der Softwareentwicklung gemacht. Darüber hinaus wird bis Ende 2021 eine Veranstaltung zur Projektvorstellung für alle Interessierten organisiert. Für weitere Informationen können Sie das Online-Voranmeldeformular auf der Website ausfüllen www.fraunhofer.it.

 

Projektdetails

Projektname: GEOBIMM [CUP: B54E20002020001] [FESR 1151]

Projektbudget: € 431.221,98 (davon finanziert: € 282.762,10)

Förderprogramm: Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) der autonomen Provinz Bozen - Investitionen in Wachstum und Beschäftigung 2014 – 2020.

Projektpartner: R3GIS (Lead Partner), Fraunhofer Italia, Stadtwerke Meran, Ontopic, Erdbau

Dauer: 05/2020 – 07/2022