In den europäischen Leitlinien (Europäische Green-Deal-Strategie, Territoriale Agenda 2030-Strategie, Europäischer Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft) werden ehrgeizige Ziele für die Verwertung von Produkten und Nebenprodukten aus dem Primär- und Agrar- und Ernährungssektor festgelegt, da es sich hierbei um Rückstände handelt, die in großen Mengen anfallen und ein hohes Potenzial an Molekülen von industriellem Interesse aufweisen. Wenn diese Abfälle nicht angemessen verwertet werden, sind sie für die Entsorgung bestimmt.
Heute werden neue Strategien benötigt, um die Umverteilung von Nebenprodukten und Abfällen auf regionaler, nationaler und transnationaler Ebene zu verbessern und die Kreislaufwirtschaft zu verbessern. In diesem Zusammenhang zielt das TeBiCE-Projekt darauf ab, vom linearen "take-make-dispose"-Ansatz zu einem zirkulären "make-use-recycle"-Ansatz überzugehen.
Acht Regionen aus sechs mitteleuropäischen Staaten (Slowenien, Italien, Deutschland, Polen, Slowakei und Österreich) sind an dem Projekt beteiligt und haben sich verpflichtet, den Austausch von Biomasse aus der primären industriellen und landwirtschaftlichen Lebensmittelverarbeitung zur Schaffung nachhaltiger Bioraffinerien zu fördern. Ziel ist es, Verbindungen innerhalb der Versorgungsketten zu identifizieren und herzustellen, um den Input/Output-Fluss von Masse und Energie der an den Wertschöpfungsketten beteiligten "Akteure" auszugleichen.
Konkret schlägt das Projekt Geschäftsstrategien zur Umsetzung der Beschaffung von Nebenprodukten und Abfällen vor und ermittelt geeignete Maßnahmen, auf die der nicht verwertbare Teil des Abfalls ausgerichtet werden kann. Die Ziele sind (i) die Verbesserung bestehender Technologien (d.h. digitaler Werkzeuge zur Schaffung von Wertschöpfungsketten) auf ein höheres Technology Readiness Level, um ihre Nutzung durch Fachleute möglich zu machen; (ii) die Überwindung wirtschaftlicher Hindernisse im Binnenmarkt (um das Bioprodukt der Wertschöpfungskette wettbewerbsfähig gegenüber neuen Rohstoffen zu machen); (iii) der Abbau regulatorischer und politischer Hindernisse; (iv) die Harmonisierung von Materialqualitätsstandards, um die für die Entwicklung von Wertschöpfungsketten notwendigen Marktbedingungen zu unterstützen.
Projektdetails:
Projektname: TeBiCE - Territorial Biorefineries for Circular Economy
Förderprogramm: Interreg Central Europe
Projektleiter: Agenzia Veneta per l'Innovazione nel Settore Primario - Veneto Agricoltura (IT)
Projektpartner: Venetian Agency for Innovation in the Primary Sector - Veneto Agricoltura (IT), National Institute of Chemistry (SI), Fraunhofer Italia Research scarl - Innovation Engineering Center (IT), Chemie-Cluster Bayern GmbH (DE), University of Warmia and Mazury in Olsztyn (PL), Kujawsko-Pomorskie Voivodeship (PL), Slovak Chamber of Commerce and Industry (SK), Carinthia UAS - non-profit limited liability company (AT)
Projektdauer: 04/2023- 03/2026
Projektbudget: 2.052.855 € (1.642.284 € mitfinanziert durch EFRE)